Klostergeschichte - Münster

Das Museum in Reichenau/Mittelzell führt Sie in eine Welt, die uns heute weitgehend fremd ist. Doch vieles, wie zum Beispiel die Wand- und Buchmalerei, berührt uns noch heute unmittelbar. Die Äbte des im Jahr 724 gegründeten Klosters waren hohe Würdenträger des Fränkischen Reichs. Wie Karl der Große wollten auch sie das Römische Reich zu neuem Leben erwecken.  

 

Im Sinne der Förderung von Bildung und Kultur durch Karl den Grossen, wurde auf der Reichenau eine Schreib- und Malschule begründet, die rund 300 Jahre bestand. Faksimiledrucke und Computer vermitteln Ihnen die Botschaft der Bilder, mit denen die Mönche Evangelien und andere biblische Texte illustrierten.

Zudem zeigt der auf der Reichenau entstandene St. Galler Klosterplan (825/30) im Grundriss, wie eine „Klosterstadt“ planmäßig angelegt werden sollte. Er überliefert damit Vorstellungen, wie sie die Römer zur Planung von Gutshöfen, Kastellen und Städten entwickelt hatten. Die Ausstellung visualisiert Gedichte und Pflanzenkunde von Abt Walahfrid Strabos, dessen Gartenbuch „Hortulus“ (vermutlich um 845) noch heute als praktischer Leitfaden benutzt werden kann. Der Universalgelehrte Reichenauer Mönch Hermann der Lahme (+1054) hat durch die Unterteilung der Stunden in Minuten eine zentrale Grundlage für unser Leben geschaffen. Seine Taschensonnenuhr funktioniert noch heute.

 



Im nebenan befindlichen historischen Fachwerkgebäude des alten Rathauses finden Sie zudem die Ausstellung zur Bürgergeschichte.